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Besondere Bäume
 


Als eigentliche Baumpflege verstand man früher, Schnittmaßnahmen in der Krone, auch Formschnitte in Parks, Wundversorgung und Baumchirurgie und natürlich auch die Pflege während und nach der Pflanzung.

Heute ist der ganze Bereich der Verkehrssicherheit dazugekommen, der zum einen Sicherungsmaßnahmen, aber auch die Verbesserung der Vitalität beinhaltet. Das Problem in der Baumpflege ist nicht so sehr die Handhabung der Motorsäge, auch wenn ohne handwerkliche Fähigkeiten die Verletzungsgefahr für Personal und Baum drastisch ansteigt. Wichtig ist ist das Wissen, wie etwas gemacht werden muss, aber auch wo es gemacht werden muss. Für letzteres ist ein Auge für Bäume unerläßlich. Bäume bauen ihre Kronen nach verschiedenen Wuchsformen auf, die eindeutig erkennbaren Gesetzen folgen. Diesen Gesetzen muss der Schnitt in der Krone Rechnung tragen, wenn der Baum sein typisches Erscheinungsbild behalten soll. Handelt man gegen diese Gesetze, wird der Baum durch unkontrolliertes Kompensationswachtum verunstaltet. Das Bild hier zeigt eine Kappung auf mehrere Ständer und die neu gebildeten Besentriebe, so genannt wegen ihres borstenartigen Standes. Nicht zu verwechseln ist dieser Schnitt mit dem regelmäßig wiederkehrenden Schnitt eines Kopfbaumes.

Bei Kopfbäumen sind die Wunden kleiner, es wird immer an den gleichen Stellen geschnitten und der Baum kann so eine effiziente Wundabschottung betreiben. Ich bin sicher, dass kein Baum, wenn er die Wahl hätte, ein Kopfbaum sein möchte, aber die Überlebenschanchen sind bei fachgerechter Ausführung deutlich höher, als bei unregelmäßigen Kappungen. Ebenso ist das Aussehen eines gut gepflegten Kopfbaumes wesentlich schöner als das eines gekappten Exemplars.

Geschnitten wird in der Krone, wenn der Baum Totholz bildet, sei es aus Lichtmangel, weil die Krone größer wird und manche Äste nicht mehr gebraucht werden, oder weil der Baum älter wird und die oberen Äste nicht mehr versorgen kann. Alles ist natürlich und hat nichts mit einem bevorstehenden Tot des Baumes zu tun.

Das obige Bild war weiter vorne schon einmal zu sehen, hier zeigt es uns, wo eine Schnittmaßnahme erfolgen könnte. Die Schnittebene erfolgt dort, wo der Baum noch selbst einen guten Zuwachs hat. Diese Triebe kann er noch gut versorgen und für Wachstum sorgen, höhere Äste haben zu lange Wege für die Nährstoffe. Da er aber früher einmal dazu in der Lage war, bedeutet so ein Bild immer eine Verschlechterung der Vitalität. Die Ursache dieser verringerten Vitalität sollte ebenfalls ergründet werden, möglicherweise kann etwas dagegen unternommen werden.

Außer Schnittmaßnahmen gibt es auch noch Verseilungen der Krone oder Stützen von Ästen, wenn ein Bruch droht, der verhindert werden soll. Im folgenden wird darauf etwas näher eingegangen.

Weiter vorne wurde bereits die Versorgung von Rindenschäden, z.B. nach Autounfällen, angesprochen. Eine Überwallung vom Rand dauert bei großen Wunden sehr lange und ein Pilz hat entsprechend viel Zeit dort einzudringen. Manchmal verbleiben auf der Wundfläche lebende Zellen, die ein Wundgewebe direkt auf der Wundfläche bilden können. Der augenblickliche Stand der Forschung sagt, die Beste Hilfe ist ein Abdecken der Wunde mit einer lichtundurchlässigen Folie, die vor der UV-Strahlung und vor Austrocknung schützt. Auch wenn nicht immer ein vollständiger Flächenkallus gebildet wird, einen besseren Wundverschluss gibt es nicht. Es gibt zu dieser Methode auch kritische Stimmen, die geringe Erfolge und verstärktes Pilzwachstum befürchten, da unter der Folie eine höhere Feuchtigkeit herrscht, die Pilze fördern kann. Ich denke es wird wieder so sein, dass ein einfaches gut oder schlecht nicht richtig sein wird, sondern dass es je nach Baumart und Situation sinnvoll sein kann oder eben nicht. Um diese Fragen sicher zu klären wird noch viel Forschungsarbeit notwendig sein.

 
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