In der abschließenden Bewertung werden alle gewonnen Informationen zusammen betrachtet, um zu einem Bild über den augenblicklichen Zustand zu kommen und zu einer Prognose wie die weitere Entwicklung aussieht, auch wenn die Zeiträume dieser Entwicklung nicht anzugeben sind.
Hier zum Beispiel habe ich einen Baum, der viele Stellen hat, die gesichert werden müssen, dessen Prognose aber durchaus positiv ist. Dieser Baum ist etwa 400 Jahre alt, stark ausgehöhlt, die starken Äste werden abgestützt und in der Krone befinden sich viele Verseilungen. Die Prognose dieses Baumes ist aber sehr positiv, es kann davon ausgegangen werden, dass der Tod des Baumes noch in ferner Zukunft liegt.
Das ist natürlich nur eine Prognose, ein extremer Sturm, veränderte Einflüsse aus der Umwelt oder Vandalismus können hier ein vorzeitiges Ende bewirken, aber nach dem, was sich heute ermitteln läßt, ist noch kein Zerfallsprozess erkennbar.
Im Gegenteil dazu dieser Baum. Hier hat eine Pflegemaßnahme, die die Verkehrssicherheit dieser und anderer Pappeln herstellen sollte, ihr Ziel durchaus erreicht. Dieser Baum wird auf viele Jahre keinen Schaden durch herabfallende Äste oder durch umfallen verursachen. Aber wenn er überlebt hat, muss hier mit einer umfangreichen Fäule im Stamm gerechnet werden, die regelmäßig überprüft werden muss, damit die Bruchsicherheit der Äste, die an dieser Kappstelle wachsen, als gegeben bewertet werden kann. So extrem dieses Beispiel auch sein mag, es gibt viele Bäume in den Städten, die falsch gepflanzt und gepflegt werden, und die, durch die folgenden Schäden, viele Kosten und Folgeschäden verursachen. Man muss aber auch bedenken, dass nicht jeder ein Fachmann für alles sein kann und heute das Geld ein bedeutender Mangelfaktor ist. Vielleicht war diese Maßnahmen kurzfristig billiger als eine fachgerechte Arbeit, mittel und langfristig ist sie es sicher nicht.
Nur der Vollständigkeit halber möchte ich noch ein Bild mit einer Seitenansicht eines Teils der Reihe zeigen. Nicht alle Bäume wurden so extrem gekürzt wie der obere. Die folgenden, notwendigen Pflegemaßnahmen, um die neuen Triebe vor einem Bruch zu hindern, werden in größeren Höhen auch nicht billiger sein als die hier vorgenommene Schnittmaßnahme.
Nicht immer sind die Ergebnisse einfach zu bewerten, je älter der Baum, desto mehr Schäden sind in der Regel vorhanden und desto geringer die Vitalität des Baumes. Dennoch kann gerade bei alten Bäumen die eine oder andere Maßnahme zu einer Verlängerung des Lebens führen. Nicht das Bäume menschliche Hilfe benötigen, um weiterleben zu können, jedenfalls nur sehr selten. Die Alternativen heißen nicht Hilfe oder sterben, sondern Hilfe oder Fällen. Kann die Verkehrssicherheit nicht hergestellt werden, muss ein Baum zum Schutz der Menschen gefällt werden.
Bei sehr alten Naturdenkmalen in Parks oder im Außenbereich kann dies auch bedeuten, dass der Gefahrenbereich abgesperrt werden kann, wie z.B. bei der Buche in Pondorf, in der Stadt und an Straßen ist dies fast nie möglich.
Auf den nächsten Seiten sollen einige dieser Maßnahmen vorgestellt werden.